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Neuropathia vestibularis / Akuter Ausfall eines Gleichgewichtsorgans

Die Ursache des akuten Ausfalls des Gleichgewichtsorgans ist nicht geklärt. Eine Vielzahl von zugrundeliegenden Störungen ist theoretisch denkbar. Das Resultat ist aber ein hartnäckiger Ausfall eines, mehrerer oder aller der 5 Sensoren eines Labyrinths.

Bezeichnungen wie Neuritis oder Neuronitis vestibularis sind teilweise gebräuchlich, aber irreführend, denn eine dem Wortsinne nach „Entzündung des Gleichgewichtsnerven“ als Ursache des Krankheitsbildes konnte nicht nachgewiesen werden und ist in den meisten Fällen auch nicht plausibel.

Meist tritt plötzlich und anfallsartig ein heftiger Drehschwindel auf, oft in den Morgenstunden – ganz vergleichbar mit dem Hörsturz, der die andere Seite des Labyrinths betrifft. Die Beschwerden halten über Tage an und weichen dann dauerhaften Gleichgewichtsstörungen mit Fallneigung und Problemen der Blickfeldstabilisierung. Diese können Monate bis Jahre anhalten.

Bei der Neuropathia vestibularis ist es entscheidend, schnell zielgerichtet zu handeln. Doch die verbreitete Angst vor einem Schlaganfall führt fast regelhaft zunächst zu ungeeigneten tagelangen Untersuchungen, oft im stationären Bereich.
Nach erheblichen Zeitverlusten durch multidisziplinäre Untersuchungen erscheinen die Patienten dann meist erst nach Wochen in der HNO, „weil dort vermutlich die Ursache liegt“. Diese Reihenfolge ist grundfalsch. Ein Schlaganfall lässt sich auch klinisch bei der neurootologischen HNO-Untersuchung schnell ausschließen, vor allem aber muss bei der Neuropathia vestibularis die Therapie schnell erfolgen, will man erfolgreich sein. Sie stellt einen echten therapeutischen Notfall dar.

Ein weiteres Problem unseres medizinischen Systems tritt hier auf und liegt mir besonders am Herzen:
Oftmals wird gerade die Neuropathia vestibularis übersehen oder fehlgedeutet. Denn etwa isolierte Sensorausfälle, vor allem der Lagesensoren, aber auch einzelner, besonders vertikaler Bogengänge sind mit der verbreiteten und üblichen Standarduntersuchung (ENG/VNG) nicht darstellbar, selbst wenn sie, z.B. in einer HNO-Ambulanz, durchgeführt wird! Diese Untersuchung betrachtet nur einen Teilaspekt der Funktion des horizontalen Bogenganges. 8 von 10 Sensoren werden nicht untersucht. Daher ist die Aussage „Eine vestibuläre (im Innenohr-Labyrinth) Ursache ist ausgeschlossen“ nach ungeeigneter Basisuntersuchung nicht möglich!
Es ist ausgesprochen häufig, dass Patienten nach solch einer Aussage unbehandelt immer wieder durch alle Fachrichtungen gehen und sich einer Vielzahl ungezielter Untersuchungen unterziehen. Die in den ersten Wochen mögliche Behandlung wird versäumt, der Leidensweg wird lang, verbunden mit Verzweiflung, zunehmender Angst und Rückzug.

Ich rate daher dringend zu fachgerechter Abklärung im Akutfall.
Auch weitere Schwindelursachen wie Funktionsstörungen des Kopfgelenks werden sehr häufig übersehen, weil sie nicht untersucht werden oder deren Existenz nicht in Betracht gezogen wird.
Wir nutzen immer die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über Behandlungsmöglichkeiten, beziehen aber alternativmedizinische Therapien ebenso mit ein, wie innovative Neuigkeiten und weltweit etablierte Verfahren, die von den deutschen Leitlinien teilweise abweichen, aber zusätzliche Stärken aufweisen.