Therapie des Benignen Paroxysmalen Lagerungsschwindels
Im Labyrinth des Innenohres sind zwei Lagesensoren angelegt, die 2-3 mm groß sind: Sacculus und Utriculus, die in vertikaler und horizontaler Richtung die Raumachsen abbilden, sowie Linearbeschleunigungen des Kopfes. Sie steuern die posturale Kontrolle, also die Fähigkeit, sicher den Körper aufrecht zu halten, sowie die Ausrichtung der Augen bei Bewegungen und Kopfseitlagen.
Diese Organe funktionieren mit beweglich eingeklebten Kalk-Kristallen, den „Otokonien“. Diese können sich spontan, nach Kopfanpralltraumen und nach Ausfällen des Gleichgewichtsorgans (Neuropathia vestibularis) als Spätfolge von ihrer Klebestelle ablösen und frei im Labyrinth schwimmen. Geraten sie durch Zufall in einen der Bogengänge, so entsteht ein immer wieder auftretender kurzer Drehschwindel, der im Liegen, aber auch beim Aufrichten und weiteren Kopfbewegungen ausgelöst wird. Dies ist die überhaupt häufigste Schwindelursache. Dieser benigne („gutartige“) Lagerungsschwindel ist sehr störend, teilweise lang anhaltend, aber harmlos und gut therapierbar durch gezielte Lagerungsmanöver nach Identifikation des betroffenen Bogenganges. Wir führen verschiedene Tests und Befreiungsmanöver durch, so dass alle Bogengänge therapiert werden können.